Tage des offenen Weinkellers im Weinbaugebiet Saale - Unstrut 2010

Dieses Jahr fanden diese Tage am 7. und 8. August statt.
Wie immer sind sehr viele Winzer mit dabei, wenn es darum geht den Weinfreunden und solchen die es werden wollen, allerlei rund um den Wein nahe zu bringen.
Ich war dieses Jahr zu Besuch im Weingut Zahn in Kaatschen - Weichau.
Von hier stammt auch unsere amtierende Gebietsweinkönigin Saale - Unstrut 2009 - 2010 Elvira Zahn.
Das Weingut Zahn liegt in Thüringischen Landen etwa auf halben Weg zwischen Camburg und Großheringen direkt an der Saale.
Jeder Winzer der sich an diesen Tagen des offenen Weinkellers beteiligt, hat sich einem Thema zum Weinbau verschrieben, welches er dem Besuchern nahe bringen will.
Im Weingut Zahn hat man sich dem Thema "Arbeit im Weinberg im Jahreslauf" gewidmet. Treffpunkt war im Hof des Weingutes.
Nach einer kurzen Vorstellung des Weingutes unter anderem auch durch die Weinkönigin ging es zu einer kurzen Wanderung in die naheliegenden Weinberge.
Hier wurden die wichtigsten Utensilien die für die Arbeiten im Weinberg gebraucht werden vorgestellt.
Unter anderem veschiedene Scheren, Hand- und Motorspritzen sowie Bindematerialien zum Befestigen und in Form halten der Reben.
Verwendet wird Gummiband und Bast damit dieses nicht einschneidet und Kunststoffbinder um die Bogenform der Rebe zu halten. Mit der Arbeit im Weinberg wird die Qualität des zukünftigen Weines entscheidend geprägt.
Ab Dezember wird schon mit den Rebschnitt begonnen, wenn bei Temperaturen unter Null Grad die Rebpflanze ihren Stoffwechsel eingestellt hat. Früher begann man erst im Januar oder gar Februar. Im allgemeinen werden zwei Triebe pro Rebstock stehengelassen. An diesen entwickeln sich im nächsten Jahr die Sommertriebe.
Mit diesem Schnitt wird der spätere Ertrag und die Weinqualität entscheidend beeinflusst. Der Rebschnitt ist eine der zeitaufwendigsten und arbeitsintensivsten Handarbeiten im Weinberg. Die geschnittenen Triebe werden gehäckselt und in den Boden eingearbeitet. Im März bis April ist Hochsaison im Berg.
Vor dem Austrieb wird der Rebstock durch biegen und binden in eine Halbbogenform gebracht, damit eine gleichmäßige Versorgung der Triebe mit Nährstoffen gewährleistet wird.
Jetzt wird auch der Bodenpflege große Beachtung geschenkt. Durch Ausbringung von organischen Nährstoffen wie z.B. Stallmist, Stroh und Begrünung durch Einsaaten, sowie mineralischen Düngern wird der Rebstock optimal versorgt. Damit nicht zuviel gedüngt wird, erfolgen immer wieder Kontrollen durch Bodenanalyse.
Auch ist jetzt die Zeit des Spritzens gegen tierische Schädlinge und Pilzerkrankungen günstig, aber immer unter dem Motto "So wenig wie möglich - so viel wie nötig", um unnötige Belastungen des Bodens der Rebe und der Umwelt zu vermeiden.
Je nach Witterung sind mehrere Spritzungen in der Vegetationsperiode Mai bis August erforderlich.
In der Blütezeit erfolgt die Selbstbefruchtung, hier spielt die Witterung eine nicht unerhebliche Rolle.
Die Blütezeit soll möglichst kurz und störungsfrei sein um "Verrieselung" = Verblühen ohne Befruchtung zu vermeiden.
Nun folgt die "Laubarbeit" in den nächsten Monaten.
Durch Ausgeizen unerwünschter Triebe und eventuell auch durch Reduzierung der Fruchtansätze wird der zukünftige Ertrag zugunsten einer besseren Qualität beeinflusst. Durch dieses Ausdünnen gelangt die Kraft alles in die noch verbleibenden Beeren.
Außerdem wird durch diese Laubarbeiten gewährleistet, das genügend Sonne an die Trauben gelangt. Ab Mitte August reifen die Trauben durch den vermehrten Zuckertransport aus den Blättern deutlich heran.
Die nächste intensive Zeit September bis Oktober im Weinberg rückt nun langsam heran, die Weinlese. Im Weingut Zahn wird ausschließlich per Hand gelesen, so kommen durch selektive Auslese nur die besten Trauben in die Kelter.
Nach diesen ausführlichen und sehr interessanten Erläuterungen ging die Wanderung wieder zurück ins Weingut. Hier wurde noch eine Führung durch die Kelleranlagen drangehängt. Man konnte verschiedene Maschinen, wie eine pneumatische Presse zur schonenden Pressung der Beeren, Filteranlagen und diverse Pumpen sehen.
Das Weingut Zahn ist ein kleines Weingut, deshalb ist auch die Kelleranlage nicht riesig.
Aber es stehen doch etliche Edelstahltanks mit einem ordentlichen Volumen zu Verfügung, auch gibt es eine kleine Anzahl von Barriquefässern. Ich fand die ganze Aktion sehr lehrreich und interessant, vor allem sieht man mal was für eine immense Arbeit in einer Flasche Wein drin steckt..
Im Anschluß konnte man in der Straußwirtschaft noch lecker essen und trinken.
Weitere Infos zum Weingut Zahn gibt es unter der Webseite:
www.weingut-zahn.de

Natürlich sollen auch ein paar Fotos nicht fehlen

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