Freyburg/Unstrut

Blick auf Freyburg

Umgeben von sanften Hügeln, Wäldern, Auen und Weinbergen liegt das kleine Städtchen Freyburg an den Ufern des Flüßchens Namens Unstrut.
Hoch über der Stadt thront, von weitem schon erkennbar, die ca.1090 gegründete sagenumwobene Neuenburg.
Sie ist die Schwesterburg der Wartburg bei Eisenach.
Eng mit der Geschichte der Neuenburg sind auch die Entwicklung und der Aufschwung der Stadt Freyburg verbunden. Sehenswert ist auch die noch in großen Teilen erhaltene historische Altstadt. Lebendigkeit gibt ihr das Flair, das an die Toscana erinnert. Deshalb wird sie auch "Toscana des Nordens" genannt. Die alten Gassen sind nicht touristisch aufgeputzt sondern in ihrem natürlichen Flair erhalten. Gemütliche Hotels, Weinstuben, Straußwirtschaften und Gasthöfe laden zur Rast ein. Den Mittelpunkt der Altstadt bildet der Markt mit Rathaus. Unweit davon steht die Stadtkirche St.Marien, sie ist durch ihren Baustil und dem Baumeister mit dem Naumburger Dom verwandt. Große Teile der alten Stadtbefestigung sind noch erhalten, besonders erwähnenswert ist das restaurierte Eckstädter Tor. Freyburg hat auch in der deutschen Turnerbewegung einen guten Namen. Wirkte doch hier der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn. Von kulturhistorischem Wert sind die aufwändig restaurierten Jahngedenkstätten - das Jahnwohnhaus mit Jahnmuseum, die Jahnehrenhalle und die Jahnerinnerungsturnhalle. Alljährlich im August findet das traditionelle Jahnturnfest statt. Freyburg hat noch eine andere Tradition mit der es untrennbar verbunden ist, den nun schon über 1000-jährigen Weinbau. Die Stadt ist von alten Weinbergen umgeben in denen sich zum Teil noch gut erhaltene alte Weinbergshäuschen befinden. Freyburg ist die Weinhauptstadt Sachsen- Anhalts, des 13. Weinbaugebietes Deutschlands. Jedes Jahr am 2.Septemberwochenende findet hier das größte Winzerfest Mitteldeutschlands statt. Hier fröhnen immer viele tausend Besucher dem Genuß des hiesigen Weines. Auch rund um Freyburg gibt es viel zu entdecken. Inmitten des Naturparks Saale-Unstrut-Triasland bietet die Fauna und Flora herrliche Entspannung und Erholung. Lassen sie sich gefangen nehmen von den Reizen bei einer Wanderung zur Neuenburg, oder der Klosterkirche Zscheiplitz. Auch existieren zahlreiche Natur- und Weinlehrpfade in nächster Umgebung.

Die Neuenburg

Übersicht Burganlage

Blick zum Westtor

Die Stadt Freyburg darf sich rühmen eine der bedeutendsten Burgen der damaligen Landgrafen von Thüringen zu besitzen. Hoch über den Freyburger Weinbergen thront seit etwa 900 Jahren die sagenumwobene Neuenburg, weithin sichtbar ragt sie auf einem Bergvorsprung über der Unstrut mit ihrem Wehrturm dem "Dicken Wilhelm". In ihrem Schutz entstand später der Ort. Bauherr war so gegen 1090 Ludwig der Springer. Das Thüringer Landgrafengeschlecht die Ludowinger besaßen mit der Neuenburg 5 Burgen im thüringischen Raum: die Schauenburg, die Creutzburg an der Werra, die Wartburg und die Eckartsburg. Die Wartburg zusammen mit der Creutzburg sicherte die Herrschaft der Ludowinger im Westen und die Neuenburg im Osten. Sie ist die größere Schwesterburg der Wartburg bei Eisenach. Von der glanzvollen Blütezeit der Neuenburg zeugen große Namen wie Kaiser Friedrich Barbarossa, das Geschlecht der Thüringer Landgrafen mit Ludwig dem Springer, oder die später heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen. Auch wirkte hier gegen 1185 der Dichter Heinrich von Veldecke, er vollendete hier sein ritterlich-höfisches Versepos "Eneit". Der Bau der Burganlage wie sie sich heute präsentiert war in der 1. Hälfte des 13.Jahrhunderts abgeschlossen. Drei romanische Bauabschnitte sind nachvollziehbar.

Neuenburg

Erst entstanden die ovale Kernburg mit Bergfried(heute nicht mehr vorhanden), die Kapelle und ein Wohnturm geschützt durch ein doppeltes Grabensystem. Im 12.Jahrhundert kamen hinzu eine Vorburg, ein zweiter Bergfried, Wirtschaftsgebäude eine neue Graben-und Ringmauer. Der Wohnturm wurde zum Palas umgebaut. In der dritten und wichtigsten Phase so gegen 1190 - 1227 kamen eine weitere Vorburg und der dritte Bergfried, der "Dicke Wilhelm" hinzu. Außerdem entstand in dieser Bauphase in der Burganlage auch die berühmte Doppelkapelle. Die Neuenburg hat eine wechselvolle Geschichte als Burg und Residenzschloß in deren Ende sie Preußisch wurde und ihr sogar der Abriß drohte, welcher aber zum Glück verhindert wurde. Nach vielen Jahren des Verfalls wurde sie 1951 als Museum wieder eröffnet. Doch nun kam doch noch das Ende, trotz erneut einsetzender Restaurierungsarbeiten mußte die Burg wegen akuter Einsturzgefahr 1971 endgültig geschlossen werden. Zwanzig Jahre war sie nun der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Am 3.11.1989 kam die Rettung,es bildete sich ein Arbeitskreis der sich die Rettung zum Ziel machte. Aus jenem entstand 1990 der Verein zur Rettung der Neuenburg e.V. Nun ging es wieder bergauf.Durch viel Privates und staatl. Engagement wurde der Neuenburg wieder Leben eingehaucht. Jetzt sind wieder viele Aktivitäten auf der Burganlage zu finden und auch der bauliche Zustand hat sich enorm verbessert und wird auch weiter vorangetrieben.
Am besten man überzeugt sich selbst davon und stattet ihr einen Besuch ab.

Herzoglicher Weinberg

Herzoglicher Weinberg

Ein interessantes Zeugnis unserer Weinbautradition ist der "herzogliche Weinberg" mit seinen Weinberghaus aus dem Jahre 1774.
Inmitten das Naturparks "Saale - Unstrut - Triasland" gelegen gewährt er einen Einblick in die ursprüngliche Fauna und Flora im Weinberg.
Hier ist das Infozentrum des Naturparks untergebracht. Auf den Hängen des Weinberges wachsen 16 verschiedene Rebsorten
auf 7 Terrassen, ein interessanter Anblick für jeden Weinliebhaber. Zusätzlich sind hier auf diesem Weinlehrpfad auch seltene althergebrachte Weinsorten der Region(Genressourcen) aufgerebt.

Herzoglicher Weinberg

Im Herzoglichen Weinberg erhält der interessierte Besucher einen Einblick in den extensiven Terrassenweinbau unserer Region. Das Zentrum der Barocken Anlage bildet das Weinbergshäuschen
im Rokokostil aus dem 18.Jahrhundert, in dem schon manche Genießer des edlen Getränks manch fröhliche Stunde verbrachten. In unserem Weinbaugebiet werden mehr als 15 verschiedene Sorten gekeltert, trocken ausgebaut und ausgeschenkt. Müller-Thurgau, Silvaner, Riesling, Weißburgunder, Gutedel, Portugieser, Dornfelder, um nur einige zu nennen, genießt man am besten direkt beim Winzer, in einer Straußwirtschaft oder beim geselligem Beisammensein in einer gemütlichen Weinstube.
Ein Besuch ist ein unbedingtes muß, überzeugt euch selbst.

Klingerscher Weinberg

Max Klinger

Kurz bevor sich Unstrut und Saale vereinen liegt der "Großjenaer Blütengrund". Hier wohnte der 1857 in Leipzig geborene Bildhauer,Grafiker und Maler Max Klinger. Die Klinger-Gedächtnisstätte mit Radierhäuschen erinnert an den Maler und Grafiker.
Er erwarb 1903 das untere Weinberghaus und nutzte es als Atelier. Später, 1909 kam noch das größere darüberliegende Landhaus dazu.

Max Klingerhaus

Klinger liebte die Einsamkeit im Weinberg und hat dort viel gearbeitet: Grafiken, Aquarelle, das Ernst-Abbe-Denkmal für Jena und die Bronzeplastik "Der Athlet", die neben seinem Grabmal steht. Klinger , zeitweilig hochgeachtet (Beethovendenkmal 1902 in Leipzig), aber auch heftig umstritten, heute aber weltweit anerkannt und geachtet. Er war es, der das romantische Unstruttal um Großjena künstlerisch entdeckte und in vielen Aquarellen festhielt(1906 - 1910). Ab 1903 lebte er mit seiner Lebensgefährtin, der Wiener Schriftstellerin Elsa Asenijeff in seinem " Radierstübchen". 1910 lernte er die Großjenaerin Gertrud Bock kennen, die ihm zunächst als Akt Modell stand. Im November 1919 heiratete er sie,aber lange konnte er die Ehe nicht genießen . Im Juli 1920 verstarb der Künstler auf seinem Anwesen. Auf eigenen Wunsch wurde er an der höchsten Stelle seines Weinberges beigesetzt. Im Weinberg befindet sich auch ein kleines Weinbergcafe.
Geöffnet ist die Gedenkstätte von April - Oktober Di-So+Feiertags 10:00-18:00Uhr,
das Cafe von April - Oktober Sa-So+Feiertage 11:00-19:00Uhr.
Ein Besuch ist jedem Kunstinteressierten zu empfehlen.

Blütengrund bei Großjena

Blick auf Freyburg

Blick auf Freyburg

Eine der reizvollsten Landstriche in unserer näheren Umgebung ist der Blütengrund.
Er liegt am Ende der Gemeinde Großjena.
Es ist der Ort wo Unstrut und Saale "Hochzeit" machen, das heißt ineinander übergehen. Auf der zwischen beiden
Flüssen stehenden Landzunge stand einsam eine uralte Pappel, leider hat sie vor kurzem einen schweren Sturm nicht überstanden. Wer weiter in Richtung Naumburg möchte, kann mit der Fähre übersetzen. Die Fähre existiert hier an der Stelle schon mehrere Jahrhunderte. Am Fährhaus sind Hochwasserstände markiert, auch zwingt eine Tafel den Wanderer zu schmunzeln. Nämlich eine die aus alten Zeiten kündet,und die damaligen Preise verkündet. Hier ist auch neben dem Fährbetrieb über die Saale auch der "Heimathafen" der beiden Schiffe der Saale-Unstrut-Schifffahrtsgesellschaft, der "Fröhlichen Dörte" und der "Unstrutnixe".

Blick auf Freyburg

Blick auf Freyburg

Wobei die "Fröhliche Dörte"(Baujahr 1888) schon einige Jahre auf dem Buckel hat und die "Unstrutnixe"(Baujahr 1908) ihr auch nicht viel nachsteht.
Beide Schiffe fahren im Linienverkehr, man kann sie aber auch außerhalb der regulären Zeiten chartern.
Unter Links ist die Internetadresse zu finden, wo man weiterführende Info´s über die "Saale-Unstrut-Schifffahrtsgesellschaft" findet.

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