Weinreise Saale-Unstrut 2022/2023 mit der Gebietsweinkönigin Romy Teil 7.
Bad kösen, Naumburg 02.12.2022 J.L.
Landesweingut Kloster Pforta, Winzerhof Gussek, Weingut Lützkendorf
Quellen:Textauszüge Wikipedia, WBV, Presse, Homepages der Weingüter.
Teil 7 unserer Weinreise Saale-Unstrut 2022/2023 mit der Gebietsweinkönigin Romy, diesmal mit der Weinprinzessin
von Bad Kösen Paula, führte uns ins Saaletal ins Landesweingut Kloster Pforta als erste Station.
Gegen 12 Uhr haben wir uns dort verabredet. In Empfang genommen hat uns der Geschäftsführer Philipp Kollmar in der Moritzklause und
Romy und mich mit einem Sekt begrüßt. Nebenbei gab er einen kleinen Exkurs in die Geschichte des Landesweingutes.
Nach kurzem Rundgang durch den Hof des winterlichen Weingutes führte und der Weg in den Keller und dabei
durften wir auch in der Schatzkammer vorbeischauen.
Während wir im Keller unterwegs waren stieß auch Paula zu uns, sie hatte mit den winterlichen Problemen des Straßenverkehrs zu kämpfen.
Natürlich wurde wieder fleißig für das Reisetagebuch gedreht und einige Fotos geschossen.
Nun noch ein kleiner Einblick in die Geschichte des Landesweingutes - Geheimtipp seit 1154 - das heutige Landesweingut Kloster Pforta.
Kloster klingt nach Abgeschiedenheit, Entsagung und abgewandt vom weltlichen Geschehen.
Aber ohne das Wirken der Mönche in den Klöstern und Orden wäre die Kulturgeschichte Europas gar nicht denkbar.
Das Wirken der Zisterzienser prägt bis heute die Landschaft an Saale und Unstrut und den Weinbau,
sie sind unsere Vorfahren im Weinbau und somit auch vom heutigen Landesweingut in den Bad Kösener Saalhäusern.
Das Landesweingut präsentiert sich heute nur als eine Momentaufnahme in einer langen Geschichte und einer hoffentlich noch längeren Zukunft.
Ohne das Schaffen der Mönche wäre die Saale-Unstrut Region heute nicht die Kulturlandschaft aus der wir so viele gute Tropfen keltern können.
Die Rebsorten sind Müller-Thurgau, Grüner und Blauer Silvaner, Weißer Burgunder, Grauer Burgunder, Roter Traminer, Weißer Riesling,
Kerner, Bacchus, Weißer Gutedel, Weißer Elbling, Blauer Portugieser, Dornfelder, Blauer Spätburgunder, Blauer Zweigelt, André und neuerdings auch Weißer Heunisch.
Sie gedeihen auf etwa 50 ha Rebflächer nur an der Saale auf Weinbergen mit Namen wie
Pfortenser Köppelberg, Saalhäuser, Gosecker Dechantenberg, Naumburger Paradies, Eulauer Heideberg .
Die Weine werden überwiegend trocken ausgebaut und dabei wird neben der Sortenreinheit besonderen Wert auf die Herausstellung der Einzellagen gelegt.
Jeden Samstag zwischen Ostern und Oktober kann man ohne Voranmeldung, Treffpunkt 15.30 Uhr an den "Saalhäuser Weinstuben" direkt am Weingut die Weine probieren.
Täglich von 10 - 18 Uhr sind die Weine in der Vinothek im Torhaus der Landesschule Pforta in Schulpforta direkt an der B 87 zu erwerben.
Zu erreichen ist das Landesweingut Kloster Pforta in 06628 Naumburg OT Bad Kösen, Saalberge 73, nähere Info's siehe Links.
Zweiter Halt war im Winzerhof Gussek in Naumburg, hier hatten wir uns mit Andrè Gussek verabredet.
Er nahm uns auch höchstpersönlich in Empfang, erzählte uns viel über die Geschichte des Winzerhofes und wie es zu ihm kam.
Nebenbei probierten wir einen Blauen Zweigelt aus dem Barrique.
Danach statteten wir noch seinem Keller einen Besuch ab. Ich kannte von anderen Besuchen das auf jedem Holzfass ein kleiner Talisaman steht,
hatte aber heute keine gesehen. Auf die Frage diesbezüglich erklärte er uns die Bewandtnis und einige der Figuren.
Sie kommen natürlich wieder etwas später auf die einzelnen Fässer.
Nebenbei wurde natürlich wieder fotografiert und für's Reisetagebuch gedreht.
Historie - "1919 wurde im Ergebnis des Versailler Vertrages die Reblausforschungsstation in Ulmenweiler (Lothringen) nach Naumburg verlagert.
Dies war die Geburtsstunde der hiesigen Weinbauverwaltung mit angegliederter Pfropfrebenproduktion in der Kösener Straße.
Zahlreiche, auch heute noch bekannte Fachleute - wie Carl Börner, August Bebber, Erwin Wanner - prägten die Arbeit in Naumburg.
So wurde z.B. auch die Rebsorte Müller-Thurgau im größeren Maße angebaut und über die Weinversteigerung in Naumburg auch das erste Mal in den dreißiger
Jahren mit seinem Rebsortennamen in Deutschland versteigert.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1952 die Weinbauverwaltung in ein Volkseigenes Weingut umgewandelt, und in den 60er Jahren zog die Verwaltung nach Bad Kösen um.
In der Kösener Straße blieben die Rebenveredlung und ca. 2 ha Weinberge bestehen.
1993 kauften wir das Gelände und gründeten daraufhin unseren Winzerhof." so Andrè Gussek.
Philosphie - Saale-Unstrut-Weine sind zum großen Teil trocken und zeichnen sich durch eine betonte Fruchtigkeit verbunden mit einer feinen Säurestruktur und elegantem Charakter aus.
Die letzten 15 Jahre haben bewiesen, dass das genaue Beobachten der eigenen Lagen und des Mikroklimas es gestatten, noch mehr Individualität in den Weinen zu ermöglichen.
Kommt Verzicht auf Quantität und richtige Standortauswahl der Rebsorten hinzu, ist es möglich, die ganze Bandbreite hochqualifizierter Weine zuzubereiten.
Die Lage des Weinbergs spielt hierbei eine ganz besondere Rolle. Andrè ist sehr stolz darauf zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Breitengrad 51" zu gehören,
die sich für die Ursprünglichkeit und einzigartige Herkunft der Weine verschrieben haben.
Daher wird auch im Keller in mehreren Richtungen hin ausgebaut. Leichte, trockene, bekömmliche Guts- und Ortsweine, gehaltvolle, kräftige Lagenweine und feinherbe
bis edelsüße Prädikatsweine bestimmen bei Weißweinen inzwischen das Spektrum.
Bei Rotweinen, die heimliche Liebe des Winzerhofes, bestimmt der klassische Stil das Profil.
Extreme Traubenreduzierung im Weinberg, Vorentsaftung vor der klassischen Maischevergärung, langer Kontakt auf der Maische,
Ausbau im Holzfass und dem Barrique führen zu Weinen, welche die Herkunft des Öfteren in südlicheren Gefilden vermuten lassen.
Die Reben stehen im Kaatschener Dachsberg(Thüringen), Naumburger Steinmeister, Naumburger Sonneck und Naumburger Göttersitz.
Hier gedeihen Müller-Thurgau, Silvaner, Riesling, Weiß- und Grauburgunder, Kerner, Traminer, Portugieser, Spätburgunder, Blauer Zweigelt.
Zu erreichen ist der Winzerhof Gussek in 06618 Naumburg/ Saale, Kösener Straße 66, nähere Info's siehe Links.
Dritte und letzte Station unserer heutigen Weinreise war das VDP Weingut Lützkendorf in den Bad Kösener Saalbergen.
Hier warteten schon Lisa Blumenthal(verh.Hasenohr)- eine ehemalige Bad Kösener Weinprinzessin (2009/2011) und Weinkönigin (2011/2012) sowie ihre Schwester Lea auf uns.
Nachdem im Frühjahr plötzlich und unerwartet der Chef des Gutes Uwe Lützkendorf verstorben ist helfen nun Lisa, Lea und ihre Familie
erstmal soweit es geht mit (Uwe war der Onkel der beiden), das Weingut soll in der Familie bleiben, mal sehen wie es letztendlich weitergehen wird.
Neben einer kleinen Weinprobe sind narürlich kleine Videos für unser Reisetagebuch und Fotos entstanden.
Ein kleiner Überblick über das Weingut:
"Der Beginn der familiären Weinbautradition liegt weit mehr als ein Jahrhundert zurück - offiziell beglaubigt
durch einen Eintrag im preußischen Weinbaukataster aus dem Jahr 1893.
1959 wurde unser Betrieb zwangsweise in eine LPG umgewandelt, zum Ende meines Studiums der Gärungs- und Getränketechnologie
fiel 1990 die Mauer. Nach zwei Wanderjahren in Bingen und an der Hessischen Bergstraße, in denen sich Uwe Lützkendorf seine praktischen Sporen verdiente,
viele Erfahrungen sammelte und tolle Menschen kennenlernte.
1991 bekamen die Familie die Rebflächen zurück, allerdings in einem traurigen Zustand.
Uwe Lützkendorf hat sich dann entschieden, die lange Familientradition wiederzubeleben und das Weingut neu zu gründen."
Unterstützung bekam er von seinem Vater, der lange Jahre als Kellermeister und Weinbauingenieur gearbeitet hat." so kann man auf der HP lesen.
Das Weingut setzte von Anfang an kompromisslos auf Qualität und schnell erreichten die ersten Weine beachtenswerte Erfolge.
In der Saale-Unstrut-Region waren sie das erste und einzige Privatweingut, das der VDP förderte (mittlerweile sind es drei).
1996 war es dann soweit, als erster Betrieb von Saale-Unstrut wurde das Weingut in den VDP aufgenommen wurden - und ist bis jetzt dabei.
Um eine hohe Qualität der Weine zu gewähren, läßt sich Uwe Lützkendorf bei der Bewirtschaftung der Rebanlagen von naturnahen Grundsätzen
leiten und setzt auf einen schonenden Ausbau im Weinkeller.
Die Reben des Weingutes stehen auf der Karsdorfer Hohen Gräte, dem Freyburger Edelacker und dem Pfortenser Köppelberg,
auf ca. 10ha wachsen Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder, Riesling, Kerner, Traminer, Gutedel, Portugieser, Spätburgunder und Blauer Zweigelt.
Ein guter Wein ist ein Geschenk der Götter, besagt ein römisches Sprichwort, doch dieses Geschenk will auch veredelt sein.
Uwe Lützkendorf gelang es seit mehr als 20 Jahren, solche facettenreiche, komplexe Weine zu produzieren,
die ihr Geheimnis nicht gleich preisgeben und deswegen im Gedächtnis bleiben.
Saale-Unstrut-Weine sind zum großen Teil trocken und zeichnen sich durch eine betonte Fruchtigkeit verbunden mit einer feinen Säurestruktur aus.
Zu erreichen ist das Weingut Uwe Lützkendorf in 06628 Naumburg OT Bad Kösen, Saalberge 31, nähere Info's siehe Links.
Das war unsere kleine Weinreise mit der Gebietsweinkönigin Romy, diesmal entlang der Saale Teil 7. Mal sehen wohin uns die nächste Reise führt.
Weitere Informationen:
www.kloster-pforta.de
Landesweingut Kloster Pforta Facebook
www.winzerhof-gussek.de
Winzerhof Gussek Facebook
www.weingut-luetzkendorf.de
Weingut Lützkendorf Facebook
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